Landau Takt 2022

Im Dezember 2022 startet das neue Stadtbussystem. Der Landau Takt 2022 wird viele Verbesserungen bringen. Insbesondere in der Kernstadt wird der Bus eine echte Alternative. Und für die Stadtdörfer sowie den öffentlichen Nahverkehr in der Nacht wird es ein Rufbussystem auf Abruf geben.

Schon einmal versucht, in Landau Bus zu fahren? Da kann man erleben, wie sich große Busse durch enge Straßen zwängen. Dass zwei Bushaltestellen nur 200 Meter Luftlinie voneinander entfernt auf parallel verlaufenden Linien liegen, sodass die Taktung an beiden Haltestellen schlecht ist. Oder in Ihrem Teil der Stadt gibt es gar keine Haltestelle, wie zum Beispiel in den Baumstraßen am Horstring. Manchmal ändern sogar Linien je nach Tageszeit ihre Wegstrecke. Und da bisher erst um 8 Uhr morgens angefangen wurde, half das alte System auch nicht den Schülerinnen und Schülern. Der Landau Takt 2022 räumt mit vielen dieser Fehler und Probleme auf.

Der Landau Takt 2022 hat deutlich mehr Linien, folgt einem nachvollziehbaren, strukturierten System und erschließt die gesamte Kernstadt. Für die Stadtdörfer und den Nachtverkehr kommt ein Rufbus (On-Demand) hinzu. Die Busse fahren früher, fahren länger und sind auf vier Linien deutlich kleiner. Zu den Stadtbuslinien kommen noch Regionallinien, die Landau aus den Richtungen Offenbach, Germersheim, Neustadt, Bad Bergzabern und Annweiler anfahren.

Neue Linien und Busse

Die bisher erfolgreichste Linie der Stadt mit der Nummer 537 wird zukünftig alle 15 statt alle 30 Minuten fahren und alle Bahnhöfe, beide Krankenhäuser und die Standorte aller weiterführenden Schulen und der Universität anfahren. Hinzu kommen neue und veränderte Linien für Horstring, Wollmesheimer Höhe und Queichheim, die im Halbstundentakt die Stadtteile umsteigefrei mit Hauptbahnhof und Innenstadt verknüpfen. Auf diesen drei und der neuen Innenstadtlinie werden deutlich kleinere Busse eingesetzt werden, um Lärm zu vermeiden und Energie zu sparen. Wenn das System gut angenommen wird, wollen wir GRÜNE die Taktung verbessern. Alle fünfzehn Minuten vom Horst in die Innenstadt wäre unsere erste Wahl. Wie viele Elektrobusse eingesetzt werden, ist aufgrund der Verfügbarkeit, Lieferzeiten und sich ändernder Gesetze und Verordnungen noch unklar. Klar ist aber, dass es eine Gewerbelinie geben wird, die den Horstring, das Bornheimer und Mörlheimer Gewerbegebiet sowie den Gewerbepark Mitte anfahren wird, um auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern das Pendeln mit dem Bus zu ermöglichen. Interessierte Unternehmen können sich gerne bei der Stadtverwaltung melden. Informationen auch rund um das Jobticket gibt es dann aus erster Hand.

Vier Knotenpunkte

Bisher war der Hauptbahnhof der Dreh- und Angelpunkt für alle Busse. Das bleibt er auch, doch mit Deutschem Tor, Westring/Westbahnhof und Südring/Xylanderstraße kommen drei Knotenpunkte hinzu. Möglichst viele Linien steuern deshalb mindestens einen weiteren Knotenpunkt an, oft sogar alle drei. Mit einem Mal umsteigen ist jeder Punkt des Stadtgebietes mit dem neuen Bussystem dann zu erreichen. Das Umsteigen wird auch deutlich einfacher, da beispielsweise am Westring pro Stunde mehr als ein Dutzend Linienbusse halten werden. Ein guter Grund, dort Busbuchten zu bauen, damit der Verkehr weiter fließen kann, wenn Menschen aus- und einsteigen.

Das bisherige Stadtbussystem startete 2012. Im Kern besteht es aus einer Nord-Süd-Linie für die Kernstadt (537) und einer Linie für Ost-West, die aber je nach Uhrzeit ganz unterschiedliche Linienwege fuhr. Menschen aus Mörlheim und Dammheim mussten am Hauptbahnhof umsteigen, die Gewerbegebiete waren kaum erschlossen.

Schülerinnen und Schüler

Alle neuen Linien und ihre Busse fahren zusätzlich zu den Schulbussen. Im Stadtgebiet, wo oftmals die aus dem Landkreis kommenden Schulbusse schon gut gefüllt sind, gibt es zukünftig mit dem Stadtbussystem ab 6 Uhr morgens und bis 21 Uhr abends nicht nur für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Optionen, sondern auch für Schülerinnen und Schüler. Wegen der großen Grundschulbezirke muss beispielsweise aus der Südstadt bis zur Thomas-Nast-Grundschule gelaufen werden – oder man nimmt zukünftig einen Bus auf der Linie 537.

Rufbus

Nachts wären die Linienbusse selbst dann ziemlich leer, wenn viel mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr schon benutzen würden. Ähnlich ist es bei den Stadtdörfern, wo es oft sehr umständlich ist, beispielsweise von Nußdorf nach Arzheim zu kommen. Für beide Situationen wird es ein Rufbus Angebot geben. Inhaberinnen und Inhaber einer Dauerkarte zahlen dann pro Fahrt nur 1 Euro. Starten wird das Angebot tagsüber für Wollmesheim, Arzheim und Mörzheim. Weitere Stadtdörfer sollen dann folgen. Zwischen 21 und 24 Uhr steht es dann allen Landauerinnen und Landauern zur Verfügung. Gerufen oder gebucht werden kann der Bus dann nicht nur per App, sondern auch per Telefon.

Barrierefreiheit und Haltestellen

Hier gibt es schon einen barrierefreien Einstieg, Sitzgelegenheiten, Wetterschutz und elektronische Infotafeln fehlen noch.

Hart wird an modernisierten Haltestellen gearbeitet. Nicht nur soll das Einsteigen barrierefrei werden. Auch für Rollstühle ist in jedem Bus Platz. Für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen wird es Zug um Zug auch die Möglichkeit geben, sich den Fahrplan vorlesen zu lassen. Und für die bessere Verständlichkeit soll jede Linie immer in ein und derselben Farbe dargestellt werden. Das alles kommt natürlich mit mehr wind- und wettergeschützten Unterständen, die 2022 kommen sollten, Sitzgelegenheiten und elektronischen Anzeigen, die Ansagen, wann der nächste Bus kommt.

Südpfalzbahn

Als GRÜNE tun wir unser möglichstes für die Verkehrswende, die das Klima schützt, Lärm reduziert und Mobilität sicherer macht. In Landau bewegen wir viel für den Radverkehr, das neue Bussystem kommt – im Stadtgebiet werden wir es hinkriegen. Aber es fehlt noch ein Konzept für die Pendlerinnen und Pendler. Deshalb arbeite ich an einem konkreten Vorschlag für mehr Bahnverkehr. Darüber bald mehr!

Lukas

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